29. November: Abenteuer beim ADAC

3. Dezember 2019 | "Vanlife" - Licht und Schatten, Deutschland

Als ich mit dem höchstmöglichen Tempo das Gefälle runter in die enge Kurve düse, die Fahrbahn von Wassersprenklern nass gespritzt und es aus dem Funkgerät auf dem Beifahrersitz krächzt: „Jetzt auf die Bremse, mit allem, was geht!!“ kommen mir kurz Zweifel, ob die Nummer hier gut ausgehen wird. 

Die Vollbremsungen auf der „Gleitstrecke“ waren ja schon starker Tobak, aber das war eine gerade Strecke. Jahrzehntelang hing ich dem Glaubensgrundsatz an: Nicht in einer Kurve scharf bremsen! Aber ich habe halt meinen Führerschein in prähistorischen Zeiten gemacht, da gab es noch kein ABS.

Also im Scheitelpunkt der Kurve mit 50 Sachen voll auf die Bremse. „Und draufbleiben, draufbleiben!“ plärrt das Funkgerät. Unterm Fuß ruckelt es: Das ABS greift, der VANTourer kommt zum Stehen. Es scheppert ein bisschen in den Aufbauten. Aber die Befürchtung, dass mir die Küchenschränke zur Windschutzscheibe raus fliegen oder ich vom eigenen Badezimmer zermalmt werde, die bewahrheiten sich nicht. Scheint gut verbaut, der 600 D. Kommt ja auch aus den Knaus-Werken. 

Das Fahrsicherheitstraining für Kleintransporter beim ADAC hat mir mein besorgter Bruder geschenkt. Und das war eine richtig gute Idee: Erst kostet es Überwindung, auf Kommando von Fahrlehrer Klaus auf nasser „Gleitstrecke“ voll auf die Bremse zu treten. Man will den schönen neuen Kastenwagen ja nicht gleich auf die Seite legen. 

Aber von Station zu Station wächst das Vertrauen in die Antiblockier- und schleuderassistenten des Peugeot Boxer: Sie machen zuverlässig was sie sollen. Als es nach sieben Stunden auf der Rundstrecke im Brandenburgischen Linthe zum Abschluss auf die Dynamikplatten geht, auf denen das kontrollierte Ausbrechen und Abfangen des Vans geübt wird und Fahrlehrer Klaus mit Hilfe von plötzlich hervor schießenden Wasserfontänen Gefahrensituationen simuliert, macht es richtig Spaß: Vollbremsung, dabei sanft weiter lenken und ausweichen. Mein Grauwal fühlt sich plötzlich wie ein agiler Delphin an.

Rangieren in einem engen Geviert haben wir auch geübt und Rückwärtsfahren über die Außenspiegel durch einen Parcours aus Pylonen. Während die Kurs-Kollegen (gestandene Handwerker mit Erfahrung im Transporterfahren und teils mit LKW-Führerschein) da locker durchrauschten, zeigte sich: Ich muss das noch üben. „Nicht so viel Lenken!“ schepperte das Funkgerät in meinem Fall mahnend. Aber immerhin: Kein Pylone wurde platt gefahren, alle leben noch.  

2 Kommentare
  1. Hab ich vor 2 Jahren in Lüneburg gemacht. Bei der beschriebenen Vollbremsung ist die Leiter vom Bett hinten aus der Halterung geschossen. Also zusätzliche Befestigung nötig. Aber ansonsten gibt es einiges an Fahrsicherheit. 👍

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  2. Hat Spaß gemacht das Fahrsicherheitstraining und tatsächlich gibt es einem Sicherheit, was diese große Kiste doch kann.
    Allzeit gute Fahrt!
    Liebe Grüße Corinna

    P. S. Cooles Foto ;-).

    Antworten
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