Nachdem das Gas-Problem gelöst ist, geht es weiter nach Norden. Marc und Heike fahren voraus und finden ein schönes Plätzchen mit Blick aufs Meer in der Nähe von Livorno, etwas unterhalb von Pisa.
Hier bleiben wir ein paar Tage. Arbeit, Kieselstrand und abendliche Gelage halten sich schön die Waage.
Abends zeigt das Schiffe-Ballett vor dramatischen Sonnenuntergangs-Himmeln, dass das Virus seinen Griff auch auf dem Meer gelockert hat: Tanker und Kreuzfahrtschiffe sind auf dem Weg in den Hafen von Livorno.
Inzwischen hat Giorgio herumtelefoniert, auf der Suche nach einem Trüffelsucher. Ich möchte nämlich eine Geschichte darüber machen, dass die Edelpilze wegen des Klimawandels immer seltener werden. In seinem Bekanntenkreis findet er Dario Mannari, der die kleine Dorf-Osteria „Papacqua“ in Castellina Marittima führt. Spezialität: Trüffel! Es wird ein denkwürdiger Abend in der urigen Kneipe.
Dario tischt auf, dass sich die Balken biegen, hobelt großzügig köstliche schwarze und weiße Trüffel, als gäbe es kein Morgen. Der erdige, pilzige Duft erfüllt die Küche. Ich habe noch nie Trüffel gekostet und verfalle ihnen auf Anhieb. Wir schlemmen, der Wein fließt in Strömen und Dario erzählt und erzählt, wie ein Wasserfall, in einer wilden Mischung aus Englisch und Italienisch. Von einem disziplinierten Interview mit Fragen und Antworten hält er wenig bis nichts.
Zwischendurch rast er los, nach Hause und schafft seinen uralten Trüffelsuch-Hund herbei, um ihn mir vorzustellen.
Tatsächlich gibt es immer weniger Trüffel, entnehme ich dem Redeschwall, den Giorgio tapfer zu übersetzen versucht. Es sind schließlich Pilze und die mögen die immer heißeren trockenen Sommer nicht. Er, Dario, habe aber seine Quellen und leide keinen Mangel an Trüffeln. Das haben wir gemerkt und genossen: Mille grazie, Dario! Sollte es Euch in die Nähe von Pisa verschlagen: Unbedingt im „Papacqua“ einkehren, wo der Chef nach Rezepten seiner Großmutter Giovanna kocht. Grüßt ihn bitte herzlich.
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