Auf dem Campingplatz bei Porto tuckert eines Tages eine kleine, rot-weiße Ape heran und wirft Anker: Jens ist da! Ich hatte ihn schon auf dem Campingplatz in Santiago de Compostela in Nordspanien kurz kennen gelernt. Jens Möllenkamp (43) fährt eine ähnliche Route wie ich, denn er möchte auch in den Süden.
In seinem Fall ist das Ziel Marbella im Süden Spaniens, denn dort liegt sein Boot „Lassarina“. Auf dem 16 Meter langen Zweimaster hat Jens den vergangenen Corona-Lockdown im Hafen von Marbella tapfer ausgesessen. Mehr oder weniger mutterseelenallein. Das macht ihm nichts aus, sagt er, Jens ist gerne mal für sich.
Er tuckert mit einer Ape von Berlin nach Marbella, der für italienische Bauern unverzichtbaren „Biene“, einem kleinen Lasten-Dreirad, weil er wissen möchte, ob das geht. Der mickrige Zweitakter-Motor schafft am Berg manchmal nur 15 Stundenkilometer, Jens ist also quasi im Schritttempo unterwegs. Entschleunigung, eines der großen Themen des „Vanlife“ ist bei ihm wörtlich zu verstehen.
Mich würde das ja ganz schnell in den Wahnsinn treiben, aber Jens stört die Langsamkeit des Reisens nicht. Nur die Ungewissheit, ob er am Abend auch einen passenden Stellplatz findet, macht ihm manchmal zu schaffen. Und nach ein paar Stunden in der eher unbequemen Ape tun ihm natürlich alle Knochen weh.
Mittlerweile in Marbella angekommen, wird Jens dort erst einmal auf seinem Boot überwintern. Im nächsten Jahr möchte Kapitän Möllenkamp mit der „Lassarina“ nach Hamburg segeln, in seine norddeutsche Heimat. Quer durch die Biskaya – viel Glück!
Jens dokumentiert seine Reise und Erlebnisse auf Instagram, wer ihm folgen möchte: @instajemo.
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