Von der polnischen Grenze geht es einmal quer durch Deutschland nach Süden. Meistens nutze ich „Landvergnügen“ als Übernachtungsmöglichkeit: Stellplätze beim Bauern oder Winzer, dafür wird erwartet (ist aber kein Muss), dass man einkehrt oder im Hofladen einkauft.
Im Schwarzwald trifft sich die Familie fast schon traditionell um Geburtstag meiner Tante. Sie wohnt in Lahr und feiert immer im Hotel Adler in Reichenbach. Wie schon im vergangenen Jahr darf ich mit dem Van auf dem Parkplatz siedeln. Diesmal ist es der 90. Geburtstag, entsprechend groß ist der Andrang.
Auf einem Stellplatz am Rand von Lahr reinige ich an einem kochheißen Spätsommertag in einer schweißtreibenden Aktion „Libertus“ Wassertanks, Schläuche und Hähne mit Zitronensäure. Frisch entkalkt geht es dann auf nach Emmendingen. Hier besuche ich Steffie, die mit einem selbst ausgebauten Kastenwagen demnächst auch nach Spanien starten will und ein bisschen Ermunterung braucht.
Über die Schwarzwaldhochstraße geht es dann ein Stück zurück nach Norden: Eine traumhaft stille Nacht verbringe ich an Wasserfällen mitten im Schwarzwald.
In Bensheim in der Nähe von Mannheim wohnt der Fotograf Marc Fippel mit seiner Frau Heike und ihrem Sohn Emilias. Anne stößt aus dem nahen Weinsheim zum Grillabend dazu: Wir alle haben uns im vergangenen Winter in Italien kennen gelernt und feiern unser Wiedersehen, während meine Wäsche auf Heikes und Marcs Terrasse trocknet.
Wenn ich schon einmal hier in der Ecke bin, kann ich auf dem Weg nach Frankreich und Spanien auch gleich Luxemburg angucken. Das Ziel ist ja, alle Mitgliedstaaten der EU zu bereisen. Und ich weiß nichts von Luxemburg, außer, dass es sehr klein ist. Also geht es weiter nach Westen: Über den Taunus, an Limburg an der Lahn vorbei in den deutsch-luxemburgischen Naturpark Südeifel. Dort liegt die „Obstweinkellerei Am Wässerchen“ unmittelbar an der Grenze zum Mini-Nachbarland. Autos mit gelben Luxemburger Kennzeichen stehen im Ort: Die Mieten und Hauspreise sind hier viel günstiger, drum wohnen viele Luxemburger auf der deutschen Seite der Eifel und pendeln zur Arbeit. Wieder etwas über das „Europa der Regionen“ gelernt.
Mittlerweile ist es Mitte September. Gestärkt mit einem Karton großartigen Apfelsaftes geht es am nächsten Morgen über die Grenze.
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