Vorrede

30. November 2019 | "Vanlife" - Licht und Schatten

Wie kommt frau im fortgeschrittenen Alter von 50 Jahren auf die Idee, sich gänzlich ohne familiäre Campingtradition ein Wohnmobil zu kaufen und damit auf große Fahrt zu gehen? Wegen eines Dokumentarfilms: „Gisela on the road: Mit 75 unterwegs im Wohnmobil“. Der lief 2018 in der ARD, es ging um besagte Gisela, die ihre Wohnung ihrem Neffen überlassen hatte und seitdem mit einem blauen Kastenwagen herumfährt und u.a. regelmäßig in Marokko überwintert.

Nun bin ich noch lange nicht (wenn überhaupt jemals) in Rente, aber schlagartig fügten sich alle Puzzleteile zusammen: Auf Pressereisen hatte mich oft gestört, dass ich so wenig Zeit für die einzelnen Programmpunkte und Interviews hatte. Bei selbst organisierten Recherchetrips waren Unterkünfte zu beschaffen, was immer ein ziemliches Gefummel war, wenn ich meinen Hund mit unterbringen musste. Mit einem Wohnmobil hat man aber sein Hotelzimmer immer dabei und keiner meckert wegen der Fellnase. Sehr praktisch.

Lange Recherchen im Internet folgten. Ich las diverse Blogs digitaler Nomaden, die das ganze Jahr über im Wohnmobil leben. Grübelte über Pössl, Knaus und Co., Gas- oder Dieselheizung, Längs- oder Querbetten, Raum- oder Festbad. Im November 2018 habe ich mir einen Clever-Van gemietet (das ist das günstigste Modell auf dem Markt, Wohnmobile sind leider entsetzlich teuer) und habe darin ein Wochenende an der Nordsee verbracht. Um das Ganze mal auszuprobieren. Am Stadtrand von Bremen verbrachte ich meine allererste WoMo-Nacht auf einem Parkplatz neben dem Altglascontainer und fand Stunden lang den Schalter nicht, mit dem das Licht ausging, die Heizung aber weiter lief. Im November wie gesagt. Trotzdem war es ein tolles Freiheitsgefühl, aus den theoretischen Überlegungen wurde ein handfester Plan.

Schließlich brachte mich Mandy Raasch von „Moovin’n’Groovin“ (die auch diese schöne Seite designt hat) auf den VANTourer-Ausbau im Kastenwagen. Das Mobil gibt es u.a. beim Caravan Center in Wusterhausen in der Prignitz. Dort auf der Frühjahrsmesse habe ich dann Probegesessen und -gelegen. Tja, der erste Eindruck war: Ziemlich eng hier in der Wohndose. Gleich gegenüber stand ein teilintegriertes Wohnmobil mit Alkoven, das bot ein ganz anderes Raumgefühl, wie eine rollende Zweizimmerwohnung. So ein Kasten dagegen ist nun mal ein ausgebauter Lieferwagen.

Aber: Ich will viel frei stehen, so ein großes weißes Mobil ist mir zu auffällig und auch zu unhandlich. Außerdem ist der VANTourer der einzige Ausbau, der mir auch optisch richtig gut gefällt. Also wurde es der VANTourer 600 D: Sechs Meter lang, gut zwei Meter breit, nicht allzu hoch. Die Basis: Ein Peugeot Boxer mit 163 PS.

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